Bereits vor längerer Zeit brachte mir meine Griechischlehrerin Despina ein kleines Tütchen Vanille-Mastix-Zucker aus Griechenland mit. Mastix finde ich schwierig zu verwenden, da es gerade bei Cremes einen klebrigen Film auf den Zähnen hinterlässt. Kein Wunder, dass aus Mastix auch Kaugummis gemacht wird.
Das farbenfrohe Tütchen verschwand in den Tiefen meines Gewürzkörbchens und fast aus meiner Erinnerung. Bis ich nun letzte Woche stolze Besitzerin der Eismaschine Gino Gelati (was für ein Produktname!) wurde.
Auch wenn man heute in Griechenland verrückt nach Eis ist (möglicherweise bezieht sich das nur auf unsere Familie, aber deren Liebe dazu reicht für ein ganzes Land), hat die gefrostete Süßspeise dort keine lange Tradition. Erst seit ungefähr dreißig Jahren bekommt man Eis an jeder Ecke.
Folglich sind in meinen griechischen Kochbüchern kaum Eisrezepte zu finden, am ehesten noch in dem Buch Falling Cloudberries von Tessa Kiros. Wesentlich aktiver, wenn es um die Eisherstellung geht, sind da Küchenlatein, Foodfreak, Paules, Kochtopf, lamiacucina und Kleiner Kuriositätenladen. Über Küchenlatein stieß ich auf Foodfreaks Käsekuchen-Eis mit Fruchtswirl. Anstatt einer Vanilleschote kam endlich der Vanille-Mastix-Zucker zum Einsatz. Die vier schwarzen Punkte in dem gelblichen Pulver wiesen nicht unbedingt auf ein Naturprodukt hin, aber zu dem Eis passte der leichte Mastix-Geschmack sehr gut.
Ich habe das Rezept von Foodfreak 1:1 nachgekocht und dabei lediglich 10 Gramm Zucker durch die Mastix-Mischung ersetzt. Die Fruchtsauce bestand aus Johannis- und Himbeeren. Zum Rezept geht es hier.